42,195 Kilometer machen den schönsten Tag im Leben!
Adamo Gahn vom Erlenhof hat am 12. September beim Hamburg-Marathon teilgenommen. Begleitet wurde er von seinem Lauftrainer Michael Hinz, einem der beiden ehrenamtlichen Trainer der Beschäftigten-Laufgruppe „Die Erlenkönige“.
Das Großereignis ist schon einige Wochen her, aber die Erinnerung an seinen ersten Marathon ist noch ganz frisch: Adamo Gahn, im Café des Erlenhofs beschäftigt und derzeit einer der Zugangskontrolleure zum Gelände, ist am 12. September beim Hamburg-Marathon gestartet und mit einer sehr guten Zeit von fünf Stunden und neun Minuten ins Ziel gekommen. Noch heute schwärmt er: „Beim Laufen habe ich mich frei gefühlt wie ein Vogel!“ Begleitet wurde der 43-Jährige von seinem Lauf-Coach Michael Hinz, der seit mehreren Jahren mit Juliane Schaar ehrenamtlich die Erlenkönige trainiert: eine Gruppe von fünf Läufern, die sich einmal die Woche auf die Piste begeben, ihre zehn Kilometer laufen und auch gern bei verschiedenen kleineren Wochenend-Wettkämpfen wie in Nortorf, Bordesholm oder Kiel starten.
„Dass Adamo das Zeug zum Marathon hat, konnte ich schnell merken“, erklärt der passionierte Langstreckenläufer Hinz, der selbst auf eine Liste von etwa 35 Marathonläufen zurückblicken kann. „Wer Marathon laufen will, braucht schon ein bisschen Eigenwilligkeit, der muss sich durchbeißen können und eisernen Willen zeigen, wenn es darauf ankommt.“ Bereits 2019 fassten die beiden den Entschluss, sich für den Hamburg-Marathon 2020 anzumelden, der klassischen Frühjahrs-Laufveranstaltung mit bis zu 15.000 Teilnehmer*innen, die wegen Corona in den September 2021 verschoben wurde. „Wir haben zusätzlich zu unserem Donnerstagstraining jedes Wochenende trainiert“, erklärt Adamo, „und sind dabei etwa 30 bis 35 Kilometer gelaufen.“
Aufgeregt an den Start
Der Morgen des Marathonlaufs selbst startete früh um fünf Uhr, denn ab sieben Uhr konnte man seine Startnummer abholen. „Geschlafen habe ich nicht so richtig, ich bin eigentlich die ganze Nacht schon den Lauf im Kopf durchgegangen“, blickt der Marathon-Neuling zurück. Als um neun Uhr endlich der Startschuss fiel, löste sich die Anspannung. „Meine Aufgabe war es, dafür Sorge zu tragen, dass Adamo sich seine Kräfte gut einteilt“, erklärt Trainer Michael, „und ihn zu motivieren durchzuhalten.“ Denn zwischen Kilometer 28 und 34 kam auch bei Adamo der klassische Einbruch, den er nach mehreren kurzen Gehpausen überwinden konnte – „zu gehen ist völlig ok“, sagt Michael, „Hauptsache, man verlässt die Strecke nicht.“ Schließlich erreichten die beiden Läufer nach gut fünf Stunden das Ziel und fielen einander erschöpft und überglücklich in die Arme. Adamo hatte es tatsächlich geschafft! Es war anschließend Gelegenheit, die Atmosphäre zu genießen und sich mit den vielen anderen Läufer*innen bei einem erfrischenden Getränk selbst zu feiern. Als Michael Adamo am Abend zurück zum Erlenhof fuhr, sagte Adamo, der Marathonläufer: „Das war der schönste Tag in meinem Leben!“
Nun hat auch die anderen Erlenkönige der Ehrgeiz gepackt, auch sie möchten Marathon laufen. Adamo entgegnet: „Dann müsst ihr auch richtig dafür trainieren!“ Er selbst würde sich freuen, wenn die Laufgruppe und die beiden ehrenamtlichen Trainer einen Satz neue Trikots und vielleicht Trainingsjacken gesponsert bekämen: „Es wäre toll, wenn unsere Namen und ‚Erlenkönige‘ darauf stehen würden!“ Und wer weiß, vielleicht würden sich dann auch noch andere Beschäftigte und Mitarbeitende des Erlenhofs finden, die das Laufen für sich entdecken und als Erlenkönig-Staffel beim nächsten Hamburg-Marathon starten. Adamo Gahn und Michael Hinz wollen jedenfalls wieder im Team dabei sein.
epp