Berufsorientierung im Landesverein: Aus dem Klassenzimmer in die Praxis

(01.09.2021) Die Sventana-Schule in Bornhöved und die Poul-Due-Jensen-Schule in Wahlstedt arbeiten bei der Berufsorientierung künftig eng mit dem Landesverein zusammen. Die Umsetzung weiterer Kooperationen mit umliegenden Schulen ist für den Winter geplant.

Im Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein bereiten sich nicht nur Pflegefachpersonen in generalistischer Ausbildung oder angehende Pflegehelfer*innen auf eine berufliche Zukunft im Sozial- und Gesundheitswesen vor, in Rickling stehen daneben viele weitere Ausbildungsberufe in unterschiedlichen Berufsfeldern zur Verfügung – beispielsweise in der Bäckerei und der Küche sowie in der Tischlerei oder Malerei. Wer sich beruflich für andere Menschen mit Hilfebedarf einsetzen möchte, findet also neben der Pflege auch in anderen Einsatzbereichen seine Berufung.

Um junge Menschen für die vielfältigen Karrierewege im sozialen Bereich zu begeistern, setzt der Landesverein verstärkt auf Schulkooperationen.  Bei der Unterzeichnung der Kooperationsverträge mit zwei Schulen am Mittwoch auf dem Handwerkerhof des Landesvereins in Rickling erinnerte sich Andreas Kalkowski, Theologischer Vorstand des Landesvereins, an die ersten Schritte seiner eigenen beruflichen Orientierung – der ordinierte Pastor absolvierte in der Schulzeit ein Praktikum bei einem Fliesenleger und denkt bis heute gern an dieses Probearbeiten zurück.

Nun möchte Kalkowski als Leiter eines Komplexträgers mit über 3.000 Mitarbeitenden möglichst vielen jungen Menschen die Möglichkeit bieten, die breite Berufspalette im Landesverein kennenzulernen: „Bisher sind neue Kolleg*innen vor allem durch Empfehlungen von Verwandten, Freunden oder Bekannten auf uns aufmerksam geworden. Dies ist weiterhin wichtig und wertvoll, wir möchten die Mitarbeitenden von morgen aber künftig auf weiteren Kanälen und neuen Wegen erreichen“, unterstreicht Andreas Kalkowski.

Der Vorstand des Landesvereins hat auch für die Entwicklung von neuen Strategien für die Personalgewinnung die Abteilung „Strategisches Human Resource Management“ eingerichtet, die unter anderem die Schulkooperationen verantwortet.

Welche interessanten Perspektiven sich für junge Menschen heutzutage durch eine Ausbildung ergeben, hob Stefan Kloth von der Handwerkskammer Lübeck hervor – so sei es inzwischen keine Seltenheit, mit einer abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk mehr Geld zu verdienen als nach einem Studium. Zudem gingen in den nächsten Jahren viele Betriebsinhaber in Rente und Nachfolger werden händeringend gesucht.

Kloth ermutigte die Schüler*innen, auch bei vermeintlichen Rückschlägen nicht aufzugeben – schlechte Erfahrungen bei einem Betrieb sollten nicht auf das Berufsbild verallgemeinert werden. Grundsätzlich stehen den jungen Leuten, so Kloth, im Handwerk alle Türen offen. Kloth lobte anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsverträge ausdrücklich den Landesverein als attraktiven Arbeitgeber.

Begleitet werden Landesverein und Schulen bei ihrer Kooperation, die am Mittwoch feierlich besiegelt wurde, von einem Projekt der Handwerkskammer Schleswig-Holstein. Sie hat gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer das Gemeinschaftsprojekt „Regionale Partnerschaft Schule-Betrieb“ ins Leben gerufen, es ist Teil der „Fachkräfte Initiative Schleswig-Holstein“. Im Rahmen des Projektes, das vom Wirtschaftsministerium in Schleswig-Holstein gefördert wird, sollen die Kontakte zwischen Schulen und Betrieben verstärkt werden, um die Berufswahlkompetenz und der Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger zu verbessern.