Bewerberlage, Stimmung, Veränderung: Landesverein im Fokus

(25.05.2022) Ein Pressebericht bewegt die Mitarbeitenden und die Menschen, die sich uns anvertraut haben. Wir beziehen Position zu den zentralen Aspekten. Heute: Was wissen wir über die Stimmung im Landesverein? Und wie schlägt sie sich auf die Bewerberlage nieder?

Was ist los im Landesverein? Diese Frage stellen sich viele Menschen, die mit dem Landesverein in Verbindung stehen, nachdem eine Lokalzeitung in kurzer Folge zwei Berichte mit anonymen Vorwürfen veröffentlicht hat.

Die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen wurde gerade erst im Frühjahr 2022 in einem umfangreichen Projekt untersucht. Die Entscheidung für die Befragung mithilfe des „Betriebsbarometers“ wurde durch die Mitarbeitervertretung begrüßt und intensiv unterstützt.  Hierbei handelt es sich um eine Zufriedenheitsbefragung aller Mitarbeitenden des Landesvereins für Innere Mission.  Nahezu 1.000 Mitarbeitende haben sich an der Erhebung beteiligt. Das Betriebsbarometer wurde durch ein unabhängiges wissenschaftliches Institut durchgeführt. 

Erkenntnisse aus Betriebsbarometer werden in Kontinuierlichen Verbesserungsprozess überführt

Ende April konnte mit der Auswertung begonnen werden. In einem gestuften Ablauf werden die Ergebnisse bis Ende Sommer 2022 in Dienstbesprechungen diskutiert, Verbesserungen geplant, Vergleiche gezogen und schließlich Vorschläge zur Umsetzung gemacht. Diese werden anschließend dem Vorstand vorgelegt und nach Prioritäten geordnet in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess überführt.

In der Befragung wählten 63 % der Teilnehmenden bei der Aussage „Alles in allem bin ich mit meiner Arbeit zufrieden“ die Option „trifft völlig oder eher zu“. 23% bewerteten diesen Punkt mit „teil/teils“. Fast 80 % haben das Gefühl, mit ihrer Arbeit etwas Sinnvolles zu tun. Negativ wurde bewertet, dass es zu wenige Teambesprechungen gebe.

Es besteht bereits die Vereinbarung, die Befragung in zwei bis drei Jahren zu wiederholen, um die Ergebnisse der Erhebungen miteinander zu vergleichen und auch weiterhin auf die Anregungen der Mitarbeitenden einzugehen.

Bewerberlage: Weiterhin großes Interesse an einer Mitarbeit im Landesverein

Als vermeintlicher Beleg für eine schlechte Stimmung im Landesverein findet auch die Zahl von ungefähr 100 offenen Stellen Erwähnung, die auf dem Karriereportal des Landesvereins ausgeschrieben seien. Diese Angabe wird in keinen Kontext gebracht und mag auf den ersten Blick hoch erscheinen. Allerdings ist diese Größenordnung für ein Unternehmen mit über 3.000 Mitarbeitenden keineswegs ungewöhnlich, sondern entspricht lediglich einem Anteil von drei Prozent offener Stellen im Vergleich zu den besetzten Stellen. Oder mit anderen Worten: Von 100 Stellen sind 3 unbesetzt.

Bei der Anzahl der Stellenausschreibungen muss zudem beachtet werden, dass auf landesverein-karriere.de diverse Dauerausschreibungen für Hilfstätigkeiten, Ausbildungsplätze und Freiwillige Soziale Jahre gelistet sind. Darüber hinaus sind viele Stellen sowohl zusammengefasst für mehrere Standorte als auch für jede Einrichtung einzeln ausgeschrieben worden, um deren Auffindbarkeit zu erhöhen. Die tatsächliche Anzahl der „offenen“ Stellen liegt also deutlich unter 100.

Der Landesverein verzeichnet seit vielen Jahren eine kontinuierlich steigende Zahl an Bewerbungen. Im vergangenen Jahr gab es rund 1.200 Bewerbungen. Gleichwohl ist festzustellen, dass die gesamte deutsche Wirtschaft und insbesondere die Pflegebranche unter akutem Fachkräftemangel, wodurch viele Stellen auch bei uns lange vakant bleiben.

Pflegeausbildung: Landesverein bleibt attraktiv dank neuer Schule und innovativer Konzepte

Auch bei der Bewerberlage für den nächsten Kurs der generalistischen Pflegeausbildung beobachten wir in diesem Jahr bislang eine leicht rückläufige Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist ein Trend, der auch an anderen Pflegeschulen und bei anderen Trägern zu beobachten ist. Wir nehmen deshalb an, dass die Attraktivität des Pflegeberufes in der Wahrnehmung von jungen Menschen offenbar abnimmt. 

Der Landesverein unternimmt seit vielen Jahren intensive Anstrengungen, um als Ausbildungsstätte attraktiv zu bleiben - so hat die Pflegeberufeschule mit der damaligen Schulleitung Iris Gebh im Rahmen eines Pilotprojekts eine Vorreiterrolle in der Pflegeausbildung angenommen. Zudem baut der Landesverein seit Februar 2021 in Rickling die neue Pflegeberufeschule. Der Rohbau konnte vor Kurzem termingerecht abgeschlossen werden. Ab Sommer 2022 werden in Rickling 150 Schülerinnen und Schüler in der generalistischen Pflege ausgebildet, außerdem jährlich weitere 25 Krankenpflegehelfer*innen.