Dr. Artur Bahr geht in den Ruhestand 

Nach über 40-jähriger Tätigkeit im Landesverein wird heute der Diplom-Mikrobiologe Dr. Artur Bahr in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. 

(20.12.2022) Bahr hatte schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie das Hygienemanagement im Landesverein geleitet und den Komplexträger mit dem Hygienestab durch die Pandemiejahre begleitet. Artur Bahr war immer Mittler, der aufklärte und informierte – so auch in zahlreichen Interviews

Wir blicken mit Dr. Bahr noch einmal zurück:

Wie hat das Hygienemanagement des Landesvereins vor dem Ausbruch der Corona- Pandemie ausgesehen?

Wir sind ein relativ einzigartiges Haus gewesen, weil wir schon vor 39 Jahren als einzige Psychiatrie in Deutschland einen Hygieneplan und ein Hygienemanagement entwickelt und damit versucht haben, die von uns behandelten Menschen vor Infektionen zu schützen. Wir waren also gut vorbereitet, als die Corona-Pandemie kam: Wir hatten ein gutes Management, wir hatten eine Hygienefachkraft, wir hatten Hygienebeauftragte im Gesundheitswesen auf den Stationen und in Wohnbereichen.

An welchen Moment zu Beginn der Corona-Pandemie erinnern Sie sich besonders?

Da fällt mir natürlich gleich unser erster Fall ein. Es war damals Anfang März 2020, als die Skiurlauber zurück nach Hause kamen. Da wurden wir schon vorgewarnt, weil dort viele Corona-Fälle aufgetreten waren. Wir haben unsere Reiserückkehrer deshalb darum gebeten, zuerst eine Quarantäne anzutreten und nicht sofort an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Ein Kollege kam Sonntag zurück und der erste Test am Montag war negativ. Wir haben dann aber, obwohl dies damals noch nicht erforderlich war, am fünften Tag einen weiteren Test gemacht, der ebenfalls negativ war. Aber am siebten Tag wurde der PCR-Test positiv und am zehnten Tag begann der Kollege, Symptome zu entwickeln. Wir hatten also sehr viel Glück, dass wir immer wieder getestet haben, denn eigentlich wäre die Quarantäne nach zehn Tagen beendet gewesen und der Kollege wäre zur Arbeit zurückgekommen.

Was waren die Anfänge des Impfens gegen das Corona-Virus im Landesverein?

Es mutete schon seltsam an, als der große Lastwagen vorfuhr – und zwei kleine Schachteln anlieferte. Die beiden Päckchen, die in den Tiefen des großen leeren Kühlschranks im Impfzentrum fast verschwanden, enthielten aber mehr als 200 Impfdosen. Damit konnten wir wie vom Landesministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie vorgegeben die prioritären Gruppen von Mitarbeitenden versorgen.

Seit den ersten Impfungen kurz nach dem Jahreswechsel damals hat der Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein in kurzer Zeit einen Großteil seiner Mitarbeitenden sowie der Menschen, die in den Einrichtungen des Landesvereins leben und die Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen, gegen das Corona-Virus geimpft. Infolge dessen hat der Landesverein ein zentrales Impfzentrum in Rickling eingerichtet und es auch der breiten Öffentlichkeit ermöglicht, ein Impfangebot wahrzunehmen: So konnten sich über 1000 Menschen im Impfzentrum Rickling des Landesvereins impfen lassen. 

Heute verabschiedet der Landesverein Dr. Bahr mit besonderem Dank für sein großes berufliches Engagement -  nicht nur während der Pandemiezeit. Wir wünschen Dr. Bahr für seinen Ruhestand alles Gute.