Wunsch nach Normalität, Sorge vor Virus-Mutation, Betroffenheit über Todesfälle: Impfbereitschaft steigt

(20.10.2021) Nach dem Abschluss der ersten Impfungen in den acht Altenpflegeeinrichtungen des Landesvereins ist das Interesse an einem schnellen Schutz gegen Corona groß.

Nach Abschluss der ersten Impfungen in den Altenpflegeeinrichtungen wurden auch in anderen Bereichen des Landesvereins die ersten Bewohner*innen und Mitarbeitenden geimpft, beispielsweise in der Psychiatrischen Pflege. Das Interesse an einer Schutzimpfung ist groß: „Die Impfbereitschaft bei den Bewohner*innen liegt in allen Einrichtungen der Altenhilfe bei über 90 Prozent“, berichtet Stephan Suckow, Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe.

Bei den Pflegenden liegt die Bereitschaft noch darunter, Suckow beobachtet jedoch eine steigende Tendenz: „Vor dem Hintergrund der steigenden Gefahren, beispielsweise durch die aggressive Mutation des Virus, steigenden Infektionszahlen sowie Todesraten“. Auch die Mitarbeitenden in der Altenhilfe wünschen sich einen Normalzustand im Alltag. „Als Leitung nehmen wir darauf keinen Einfluss, weil es die persönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen ist“, stellt Stephan Suckow klar. Der Geschäftsbereichsleiter der Altenhilfe macht aber deutlich, dass die Impfbereitschaft nach seiner Beobachtung steigt.

Durch die Zwischenerfolge bei der Durchimpfung der Menschen im Landesverein und nicht zuletzt durch die öffentliche Debatte rund um den Schutz des Personals sowie der Patient*innen, Klient*innen und Bewohner*innen im Sozial- und Gesundheitswesen ist eine steigende Impfbereitschaft zu beobachten – das bestätigt unter anderem Stephan Kühn, Leiter des Paul-Gerhardt-Hauses in Wahlstedt sowie des Propst-Riewerts-Hauses in Neumünster: „Es besteht eindeutig eine hohe Impfbereitschaft. Erkennbar war dies bereits beim ersten Impftermin Anfang Januar: Spontan waren 30 Mitarbeiter*innen im Paul-Gerhardt-Haus und 25 im Propst-Riewerts-Haus bereit, sich von den übrig gebliebenen Impfdosen impfen zu lassen.“ Kühn weist darauf hin, dass sich die Mitarbeitenden beim nächsten Impftermin ganz regulär gleich mitimpfen lassen: „Ich erwarte da noch einmal eine hohe Beteiligung“, vermutet Stephan Kühn.

Beim genaueren Blick auf die Impfbereitschaft sind durchaus Unterschiede innerhalb der Einrichtungen zu beobachten: So berichtet Matthias Kühn, Leiter des Altenpflegeheimes Rickling und des Betreute Wohnens sowie der Tagespflege im Trappenkamp, dass in der Tagespflege bereits jetzt 3 von 4 Mitarbeitenden ihre Bereitschaft signalisiert haben, während in einzelnen Bereichen die Skepsis noch überwiege. Auch hier beobachtet Kühn jedoch einen Stimmungsumschwung.

Im Klosterstift in Bordesholm geht Leiter Dominik Zett von einer Impfbereitschaft von deutlich über 50 Prozent aus, ebenfalls mit steigender Tendenz: „Auch unter den Mitarbeiter*innen gibt es viele, die ihre Impfbereitschaft signalisiert haben.“ Sicher lässt sich die Impfbereitschaft jedoch nicht beziffern, weil die Einrichtungsleitungen die Bereitschaft nicht mit jedem Mitglied des Teams diskutieren: „Es ist die persönliche Sache eines jeden“, unterstreicht Zett.