Endlich wieder MÄDN-Zeit!
Mensch-ärgere-Dich-nicht-Turnier im Eiderheim ist zurück

Überall lachende Gesichter und aufgeregte Pausengespräche in der Werkstatt: freudige Erwartung liegt am Freitag, den 24. März schon den ganzen Vormittag in der Frühlingsluft. Doch nicht der strahlende Sonnenschein gibt Anlass zur guten Laune - nein, etwas Großes ist im Gange. Am Nachmittag werden schließlich die letzten Vorbereitungen sichtbar: im Speisesaal rücken Helfer*innen Tische bereit. Um 17 Uhr fällt im Eiderheim nach 2019 das erste Mal wieder der Startschuss zum großen Mensch-ärgere-Dich-nicht-Turnier, kurz MÄDN-Turnier. 

(31.03.2023) Die Veranstaltung gibt es bereits seit 1984. Sie wurde vom ehemaligen Kollegen Franz Kroll ins Leben gerufen, der noch immer als ehrenamtlicher Helfer zur Seite steht – auch mit mittlerweile 80 Jahren. Das MÄDN-Turnier findet eigentlich jedes Jahr im März statt, durch die Pandemie aber zuletzt im Jahr 2019. Dieses Jahr werden sage und schreibe 128 Teilnehmer*innen begrüßt, die an 32 Tischen um den Sieg spielten – Rekord! Die teilnehmenden Bewohner*innen des Erlenhofs sind für das MÄDN-Turnier sogar extra mit Bussen angereist.

Der*die Sieger*in des Turniers erhält einen Wanderpokal. Jede*r Teilnehmer*in darf sich, in Reihenfolge der Gewinnplatzierungen, einen Preis vom Preisetisch aussuchen. Und der ist dieses Jahr reichlich bestückt: vom Kuscheltier über Trinkflaschen und Taschen bis zu Spielen und einem Tischkicker ist alles und noch viel mehr dabei. Die Augen sind groß und die Teilnehmer*innen des Eiderheims und des Erlenhofs schließen bereits Wetten ab, wer gewinnen wird und wer welchen Preis und den begehrten Wanderpokal mit nach Hause nehmen darf. 

Doch bevor angefangen wird zu spielen, wird erstmal zusammen gegessen. Es gibt Gulaschsuppe mit Baguette, wahlweise veganes Chili. Auch jetzt gibt es an den Tischen nur ein Gesprächsthema: Wer wird gewinnen? Ist Mensch-ärgere-Dich-nicht nur ein Glückspiel oder wie kann man besonders geschickt würfeln? Eine Eiderheim-Bewohnerin wirft lachend ein: „Nein, nein, das Wichtigste ist nicht das Gewinnen, sondern das Nicht-Ärgern! Du weißt doch, deshalb heißt es ja auch ‚Mensch ärgere Dich nicht‘!“

Organisiert wird die Veranstaltung von den Mitarbeitenden der Wohnstätte des Eiderheims. Hier gibt es ein Orga-Team für die schriftlichen Aufgaben wie z.B. Korrespondenz, Teilnehmendenlisten, Tischverteilung, Spielpläne, Urkunden und Abrechnungen sowie ein Orga-Team für die Preise und die Rahmengestaltung. Zusätzlich werden die begleitenden Mitarbeitenden des teilnehmenden Erlenhofs und der Pflegewohnanlage des Eiderheims als Helfer*innen mit an die Tische gesetzt. So können auch Menschen, die nicht zählen können oder die eine Sehbehinderung haben an der Veranstaltung teilnehmen. Zusätzlich begleiten viele ehrenamtliche Helfer*innen das Turnier. Dieses Jahr war Christine Schütt-Wirsing federführend in der Organisation – ohne sie und all die weiteren Helfer*innen wäre ein Turnier dieser Größe nicht umsetzbar. 

Und noch jemand lässt es sich natürlich auch 2023 nicht nehmen, dabei zu sein: Franz Kroll ist wieder im Einsatz, schreibt Teilnehmer*innen-Urkunden und überwacht die Runden und Regeln. 

Regeln? Die sind schnell erklärt. Begonnen wird an 32 Tischen mit je vier Spieler*innen. Sobald die ersten beiden ihre drei! Figuren im Ziel haben, ist das Spiel beendet. Diese zwei Spieler*innen müssen nicht gezählt werden, denn sie spielen in der nächsten Runde weiter. Bei den anderen beiden werden alle Figuren ausgezählt und die Punkte werden auf dem Spielzettel eingetragen. Alle Spielzettel werden beim Kampfgericht abgegeben. In den nächsten zwei Runden kommen wieder die ersten beiden weiter, dann in der vierten Runde nur noch der*die jeweils Erste, sodass es am Ende einen Finaltisch gibt. Hier entscheiden sich dann die ersten vier Plätze. Dieses letzte Spiel war 2023 wieder besonders spannend, denn im Finale standen sich tatsächlich Eiderheim und Erlenhof gegenüber. Am Ende konnte das Eiderheim den Sieg und damit den Wanderpokal für sich verbuchen. 

Kurz nach 24 Uhr ging die lange Nacht des Mensch-ärgere-Dich-nicht in Flintbek zu Ende, aber für alle Teilnehmenden und das Orga-Team ist schon jetzt klar: nach dem MÄDN-Turnier ist vor dem MÄDN-Turnier. Und dabei sein ist einfach alles!

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