Praxistag Psychiatrie: Einblicke für Studierende und interessierte Ärzt*innen

(18.05.2022) Wird in der modernen Psychiatrie noch fixiert? Gibt es klassische Einstiegsdrogen? Wie wirken Antidepressiva? Warum ist Vertrauens- und Beziehungsaufbau zwischen Behandelnden und Patient*innen eine der wichtigsten Grundlagen in der Psychiatrie? Mit gefühlt tausend Fragen und Neugier im Gepäck besuchten gestern Studierende und angehende Ärzt*innen das Psychiatrische Zentrum des Landesvereins in Rickling. 

Auf dem Programm des Praxistags Psychiatrie stand zu Beginn die Einführung in die Psychiatrie mit ihrer Geschichte und den rechtlichen Grundlagen. Dann ging es in Kleingruppen auf verschiedene Stationen der Akutpsychiatrie, der Gerontopsychiatrie/Somatik, Psychotherapie und Suchtpsychiatrie.

Größtes Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie Schleswig-Holsteins

Mit 360 stationären Betten steht in Rickling das größte Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie Schleswig-Holsteins. Mit den nahegelegenen Tageskliniken und einer Reihe von Spezialambulanzen bietet das Psychiatrische Zentrum die Behandlung eines sehr breiten Spektrums psychiatrischer und psychosomatischer Krankheitsbilder bei erwachsenen und adoleszenten Patienten - auch komorbide internistisch-neurologische Krankheitsbilder. Ein idealer Ort also für Studierende und angehende Ärzt*innen, um Einblicke in die moderne Psychiatrie und ihre Behandlungsmethoden zu gewinnen.

Mit Fallbeispielen, Visiten, Bedside Teaching und der Vermittlung von psychiatrischem Wissen stellten sich die unterschiedlichen Bereiche von der Akutpsychiatrie bis zur Suchtmedizin praxisnah auf den Stationen vor. So gab es Gelegenheit mit Patient*innen und Behandelnden des Teams des Psychiatrischen Zentrums wie z.B. Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen, Psycholog*innen und Pflegefachkräften in den direkten Austausch zu gehen. Aber auch selbst aktiv zu werden und z.B. das therapeutische Bogenschiessen einfach einmal selbst unter fachkundiger Anleitung auszuprobieren. Beim Mittagessen und zwischen den Themeneinheiten, gab es immer wieder Zeit für kurze Gespräche, um Fragen zu klären, Interessensschwerpunkte zu vertiefen und auch Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzusprechen.

Hochspezialisierte Aus- und Weiterbildung

Am Psychiatrischen Zentrum besteht die Möglichkeit einer umfassenden breiten, aber auch nach persönlichen Interessen hochspezialisierten Aus- und Weiterbildung. Möglich sind Hospitationen, Famulaturen, PJ-Tertiale und die Weiterbildung zum/zur Facharzt/Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie je nach Interesse und Ausbildungsstand. Grundsätzlich teilt sich das Krankenhaus in vier Abteilungen (Akutpsychiatrie, Psychotherapie, Gerontopsychiatrie und Suchtpsychiatrie) auf, die im Rahmen von Rotationen während der Weiterbildung vollständig durchlaufen werden. Mögliche Wahlstationen der Rotation sind auch die Tageskliniken und Ambulanz(en), die sich ebenfalls auf dem Praxistag Psychiatrie präsentierten.

Aufgrund der positiven Resonanz auf Besucher*innen und Behandler*innen-Seite und dem beidseitigen Wunsch nach Praxisnähe und Austausch, soll der Praxistag Psychiatrie künftig in ein wiederkehrendes Format überführt werden. Eine vertiefte Evaluation und erste Planungen sind bereits angelaufen, so dass weiter interessierte Studierende und angehende Ärzt*innen von einem kollegialen Austausch vor Ort profitieren und das Psychiatrische Zentrum und sein umfassendes Angebot praxisnah kennenlernen können.