„Für uns Angehörige ist die Tagespflege ein Segen.“

(04.06.2021) Wie ist es den Menschen in der Tagespflege in der Corona-Zeit ergangen? Karin H. berichtet von den Erfahrungen mit ihrer Mutter, die in der Tagespflege in Trappenkamp betreut wird. Ihr Fazit: Die Menschen werden fürsorglich betreut und fachlich gut gepflegt – auch während der Pandemie.

Welche Verbindung haben Sie zur Tagespflege in Trappenkamp?

Meine Mutter lebt seit zwei Jahren bei mir im Haus. Sie ist mit dem Rollator gut mobil, zieht sich alleine an und ist mit ihren 94 Jahren insgesamt ein sehr zufriedener Mensch. Zufrieden und umgänglich war sie schon immer. An fünf Tagen die Woche geht sie von 9 bis 16 Uhr nach Trappenkamp in die Tagespflege. Sie wird von einem der Fahrer bei uns zuhause abgeholt, der sie immer augenzwinkernd mit „Guten Morgen, Prinzessin“ oder „Eure Hoheit!“ begrüßt.

Wie gefällt es Ihrer Mutter in der Tagespflege Trappenkamp?

Meine Mutter lobt das leckere Essen, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind freundlich und fürsorglich. Ich erlebe immer wieder, wie gut meiner Mutter auch die vielfältigen Angebote gefallen. Sie erfährt dadurch gute Anregung. Als mein Lebensgefährte und ich im Dezember drei Wochen mit Erkältung zuhause bleiben mussten, konnte meine Mutter auch nicht in die Tagespflege – da wurde auch deutlich, wie viel Anregung sie bekommt und dass sie schneller abbaut, wenn sie nur zuhause ist. Mittwochs wird Bingo gespielt, freitags ein Film geguckt, man backt zusammen Kuchen, jetzt läuft gerade Stuhlgymnastik – eigentlich ist jeden Tag was los.

Wie schätzen Sie die Unterstützung durch die Tagespflege ein?

Wir selbst waren sofort angetan von der Tagespflege in Trappenkamp. Die Räume sind hell und freundlich, großzügig geschnitten, alle Möbel haben schöne Farben, immer steht ein Strauß frische Blumen im Eingang und auf dem Tresen im Gemeinschaftsraum.

Für uns Angehörige ist die Tagespflege ein Segen, denn wir wissen unsere Lieben fürsorglich betreut und fachlich gut gepflegt. Gerade für Berufstätige ist es sehr schwer, arbeiten zu gehen, wenn man pflegebedürftige Angehörige im Haus hat. Das ist ein Spagat, den man eigentlich nicht bewältigen kann. Seit vergangenem Jahr bin ich im Ruhestand. Dass meine Mutter in der Tagespflege betreut wird, gibt mir und meinem Lebenspartner auch Freiheiten, so dass wir zum Beispiel Fahrradtouren unternehmen können. Das ist ja für Angehörige ganz wichtig, darauf zu achten, dass die eigenen Kraftreserven aufgetankt werden. Dann kann ich nachmittags meine Mutter mit Freude empfangen, wenn sie aus der Tagespflege kommt. Meiner Meinung nach lohnen sich die Kosten für den Aufenthalt hier sehr. Übrigens bekommt man Zuschüsse zu den Kosten. Das wissen viele Menschen nicht.

Wenn ich sie abends ins Bett bringe und ihr einen Gutenacht-Kuss gebe, blicke ich in ein glückliches, zufriedenes Gesicht. Das zeigt mir: Wir machen es richtig mit ihr. Und ich hoffe, dass meine Mutter noch so lange so fit bleibt, dass sie weiter in die Tagespflege gehen kann.

Wie haben Sie die Zeit seit der Corona-Pandemie erlebt?

Im vergangenen Frühjahr war die Tagespflege drei Monate geschlossen. Uns fiel es leicht, diese Zeit zu überbrücken. Meine Mutter kann noch relativ viel alleine, wir wohnen großzügig, sie ist sehr lieb und verträglich. Und mein Partner und ich sind beide nicht mehr berufstätig. Aber ich weiß, dass andere Angehörige es schwerer hatten, dass deren Belastung insgesamt höher war. Als die Einrichtung wieder öffnete, merkte ich aber doch, dass ich mich besser entspannen konnte, weil ich die Fürsorgepflicht ein bisschen abgeben konnte, wenigstens zeitweise. Wir haben mit der Leitung der Tagespflege vereinbart, dass meine Mutter wieder von Montag bis Freitag kommt. Regelmäßigkeit ist ganz wichtig bei Demenz. Auch der Rhythmus fünf Tage Tagespflege, zwei Tage Wochenende ist für meine Mutter verstehbar.

Haben Sie einen Wunsch für die Zeit nach Corona?

Für die Tagespflege wünsche ich mir, dass der Umgang für die Mitarbeitenden und Besucher wieder unbeschwerlicher und kontaktoffener wird. Dass der Blickkontakt wieder ohne Maske stattfindet und auch wieder miteinander gesungen werden darf.