Gesamtwerkstatträtin Kerstin Scheinert erhält Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Seit über 15 Jahren engagiert sich Kerstin Scheinert für die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen und die Inklusion in Deutschland.
Am 30. September 2022 wurde Kerstin Scheinert neben 20 weiteren Nominierten im Schloss Bellevue zum Tag der Deutschen Einheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

(30.09.2022) Kerstin Scheinert erlitt mit 19 Jahren einen schweren Reitunfall, in dessen Folge sie auf einem Auge blind, halbseitig gelähmt und auf einen elektrischen Rollstuhl angewiesen ist. Da sie sich eine Fortsetzung ihrer Ausbildung als Bankkauffrau nicht zutraute, entschied sich Kerstin Scheinert 2004 für eine Tätigkeit in den Segeberger Wohn- und Werkstätten am Standort Henstedt-Ulzburg.

„Die Werkstatt hat mich total nach vorn gebracht. Nach dem Unfall hatte ich zunächst noch viel mehr Einschränkungen, war zittrig, meine Motorik war noch eingeschränkter, das Sprechen fiel mir sehr schwer. Durch die Arbeit hier und die Unterstützung, die ich dabei erfuhr, habe ich immer mehr Fähigkeiten zurückgewonnen. Diese positive Erfahrung war es auch, die mich bestärkt hat, die Aufgabe einer Werkstatträtin zu übernehmen.“

2010 wurde Scheinert Mitglied des neu gegründeten Werkstattrats, der die Interessen der Beschäftigten in den Segeberger Wohn- und Werkstätten vertritt. Jeder Standort der hat dabei einen eigenen Werkstattrat: Wahlstedt, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Bad Segeberg und Rickling. Nach kurzer Zeit wurde Scheinert zur Vorsitzenden gewählt und ist heute darüber hinaus als Gesamtwerkstatträtin tätig.

Nicht zuletzt ist sie auch in der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte in Schleswig-Holstein (LAG) aktiv, deren Vorsitz sie seit letztem Jahr innehat.