Die Geschichte des Landesvereins im Überblick

Sozialen Nöten aus christlichem Glauben begegnen

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Im September 1875 gründeten engagierte Bürger und Pastoren den Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein, um sozialen Nöten aus christlichem Glauben zu begegnen.

Obwohl sie den Landesverein eigentlich als Initiator und Förderer diakonischer Arbeit begründet hatten, wurde diese Fördertätigkeit bald durch den Aufbau eigener Einrichtungen ergänzt.

Die erste Einrichtung: die Arbeiterkolonie 

Im Jahr 1883 errichtete der Landesverein die erste eigene Einrichtung: die Arbeiterkolonie in Rickling. Es war zu dem Zeitpunkt die dritte Arbeiterkolonie im Deutschen Reich; bis 1929 wurden im Deutschen Reich 57 Arbeiterkolonien gegründet.

Die fortschreitende Industrialisierung und die wirtschaftliche Krise nach den Gründerjahren trieb viele Arbeitssuchende auf die Straße. Ihnen wurde in der Arbeiterkolonie für ihre Arbeitsleistung Unterkunft und Verpflegung angeboten.

Eigentliches Ziel war dabei die Vermittlung in feste Arbeitsverhältnisse und die Gewöhnung an ein regelmäßiges Leben.

Zunächst trat der Landesverein das Eigentumsrecht an der Arbeiterkolonie an einen dafür eigens gegründeten "Provinzialverein" ab, übernahm die Einrichtung dann 1920 wieder in sein Eigentum. Der hierfür in Rickling erworbene Hof umfasste ca. 200 ha. und bestand vor allem aus großen Moor- und Sumpfflächen. Diese boten mit der Kultivierung des Ödlandes Arbeitsmöglichkeiten. In den 30er Jahren kamen - bedingt durch den Arbeitsdienst - kaum noch „Kolonisten“.

In den Gebäuden der Arbeiterkolonie wurden ab 1939 psychisch kranke Männer aufgenommen und die Einrichtung in „Heidehof“ umbenannt.

Heute dient der "Heidehof" - nach umfangreichen Modernisierungen - als Wohnheim für chronisch mehrfach geschädigte Abhängigkeitskranke im Kreis Segeberg.

Die erste Trinkerheilstätte in Schleswig-Holstein: Salem

Friedrich von Bodelschwingh sah einen engen Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Trunksucht. Er forderte deshalb, dass an Standorten von Arbeiterkolonien Trinkerheilstätten eingerichtet werden sollten.

1887 eröffnete der Landesverein in Rickling die erste stationäre Einrichtung für Suchtkranke in Schleswig-Holstein: die „Trinkerheilstätte Salem". Die preußische Provinzialregierung in Schleswig-Holstein unterstützte die Arbeit, weil die Fertigstellung des Nord-Ostsee-Kanals durch Trunksucht gefährdet war. 

Krankenkassen kamen erstmals um die Jahrhundertwende für die Kosten von Therapieplätzen auf. Und der Bedarf war groß. So wurde die Klinik durch An- und Neubauten erheblich erweitert.

Das Therapieangebot umfasste in Ansätzen bereits vieles, was heute zum Standard in der Suchthilfe gehört:

  • Informations- und Aufklärungsgespräche
  • Regelmäßigkeit des Tagesablaufs
  • Seelsorge
  • medizinische Therapie
  • Werk- und Arbeitstherapie (Haus- und Feldarbeit, Handwerk)
  • Freizeitgestaltung
  • Kontaktaufbau zu Nachsorgegruppen
  • Einbeziehung von Angehörigen in die Therapie

Kriminalisierung der Suchtkranken

Im Dritten Reich wurden Suchtkranke zunehmend kriminalisiert. Die nach den Volksgesundheitsbestimmungen verordnete "Therapie" bestand aus dem Prinzip der Abschreckung. Suchtkranke verhielten sich entweder abstinent oder ihnen konnte die Ehe verboten, sie konnten sterilisiert und in konzentrationslagerähnlichen Einrichtungen asyliert werden. 1934 wurde dann die stationäre Behandlung von Alkoholkranken in Salem eingestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Landesverein die stationäre Suchthilfe mit der Einrichtung der Klinik Freudenholm wieder auf. Heute wird darüber hinaus auch ein differenziertes stationäres Angebot für Suchtkranke im Psychiatrischen Zentrum vorgehalten. Differenzierte ambulante und teilstationäre Hilfen hat die ATS, die Ambulante und Teilstationäre Suchthilfe, seit 1987 für suchtkranke und suchtgefährdete Menschen in den Kreisen Segeberg, Ostholstein, Plön und Pinneberg geschaffen und kontinuierlich weiterentwickelt. Zu den vielfältigen Aufgaben der ATS gehören heute Prävention, Beratung, ambulante und teilstationäre Rehabilitation, Nachsorge, niedrigschwellige Kontaktangebote sowie die psychosoziale Begleitung substituierter Drogenabhängiger. 

Die Erziehungsarbeit

Hauptarbeitsgebiet des Landesvereins von 1900 bis 1932 war die Erziehungsarbeit. Der Anfang wurde mit der Einrichtung des Frauenheims in Innien gemacht. Aufgenommen wurden sogenannte "gefallene Mädchen": von der Familie ausgestoßene geächtete junge Frauen. Sie waren an einer Gesellschaft mit engen Moralvorstellungen, nach denen Frauen ein eigenständiges Leben weitgehend verwehrt war, „gescheitert“.

Als Arbeitsfeld wurde als erstes eine Lohnwäscherei eingerichtet. Die Zöglinge hatten die Verpflichtung zur Weiterbildung: Mit einer fundierten hauswirtschaftlichen Ausbildung sollte die Grundlage für die Vermittlung in Stellungen gelegt werden. Nach dem Krieg wurde die Arbeit fortgesetzt, 1968 aber aufgegeben.

Erlenhof - Internat mit beschützender Werkstatt

Die Arbeit in Innien wurde nach entsprechenden Umbau- und Neubaumaßnahmen übergeleitet in eine Betreuungseinrichtung für geistig behinderte junge Mädchen. Das Haus wurde umbenannt in "Erlenhof - Internat mit beschützender Werkstatt". Heute ist der Erlenhof Wohn- und Werkstätte für Menschen mit Teilhabeeinschränkungen.

Burschenheim

Der größte Teil der Erziehungsarbeit entstand in Rickling - für männliche Jugendliche. 1902 wurde diese Arbeit mit der Anstalt "Burschenheim" begonnen. Aufgenommen wurden hier halbwüchsige, in der Regel konfirmierte Jungen, die überwiegend straffällig geworden waren.

Nachdem die Anzahl der Zöglinge stark zunahm, wurde 1906 das Gut Kuhlen, 3 km von Rickling entfernt, erworben und im Gelände die Häuser Falkenhorst und Falkenburg (1910) errichtet. Die jungen Männer wurden eingesetzt zu Kultivierungsarbeiten im Moor, Rodungsarbeiten im Wald, in der Gärtnerei und im landwirtschftlichen Betrieb. Daneben wurde den Jungen die Möglichkeit gegeben, ihren Gesellenbrief in den anstaltseigenen Betrieben wie Schneiderei, Schusterei, Tischlerei, Bäckerei oder Schmiede zu erwerben.

1911 wurde auch die Erziehungsarbeit an jüngeren, schulpflichtigen Jungen - vor allem Sozialwaisen - aufgenommen. Sie besuchten die einklassige anstaltseigene Schule. Nach der Konfirmation wurden die Jungen in Lehrstellen vermittelt.

In Folge von Veränderungen im Erziehungswesen wurde die Erziehungsarbeit in Rickling 1934 eingestellt. Die Häuser wurden danach für die psychiatrische Arbeit genutzt.

Diakonenausbildung

Die Ausdehnung der Erziehungsarbeit in Rickling war im Januar 1906 der Anlass zur Gründung einer Diakonenausbildungsstätte, das "Schleswig-Holsteinische Brüderhaus". 

Die kirchlich-theologische Ausbildung erfolgte durch Geistliche des Landesvereins. Zur Fachausbildung wurden die zukünftigen Diakone in befreundete Einrichtungen entsandt. Auch hier erfolgte der Unterricht in Verzahnung mit der praktischen Erziehungsarbeit.

Andere Aufgaben oder abgegebene Arbeiten

Der Landesverein verstand sich auch als Initiator neuer diakonischer Arbeiten, die er nach Erfüllung ihrer Aufgaben wieder einstellte oder in die Selbstständigkeit entließ. Zu den zahlreichen „Projekten“ gehörten zum Beispiel:

  • Seemannsmission in Schleswig-Holstein (1894-1911)
  • Kirchliches Blaues Kreuz (seit 1896)
  • Volksmission, heute Gemeindedienst

Intensiv widmete sich der Landesverein auch der Schriftenmission (1882-1914).

In dieser Tätigkeit gab der Landesverein eigene Zeitschriften heraus. Dabei nahm das Schriftenwesen des Landesvereins im Laufe der Zeit einen großen Umfang an, so dass 1911 die Druckerei Nölke in Bordesholm (bis 1938) übernommen wurde.

Die Altenhilfe

Der gesellschaftliche Umbruch nach dem Ersten Weltkrieg brachte für viele Bürger radikale Veränderungen der Lebensverhältnisse mit sich. Infolge der Inflation verarmten viele Menschen, besonders betroffen waren die Alten: Ersparnisse waren verloren, Kinder im Krieg geblieben und die Lebensmittel knapp. Hilfe war dringend erforderlich. Daher errichtete der Landesverein 1928 das Vicelinstift, 1929 das Ansgarstift in Neumünster.

Ein zweiter Entwicklungsschub der Altenhilfe war nach dem Zweiten Weltkrieg zu verzeichnen. Im Vordergrund standen vor allem Obdach- und Verpflegungsfragen für Flüchtlinge und Ausgebombte.

Gebäude und Neubauten

Der Landesverein erwarb zahlreiche Gebäude, um hier zu helfen. An Neubauten war anfangs nicht zu denken.

In der damaligen Situation erworben und inzwischen wieder aufgeben wurde z.B. das Altenpflegeheim im Büsum (vorher: Hotel "Seeblick"). Aus jener Zeit erhalten blieben das Klosterstift in Bordesholm und das Altenpflegeheim Ruhleben bei Plön.

Die ersten Neubauten nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Rickling errichtet:

  • 1955 das Theodor-Kaftan-Haus
  • 1965 das Johannes-Voigt-Haus

Die wachsende Zahl alter Menschen brachte eine Ausdehnung der Altenhilfe des Landesvereins mit sich.

Infolge guter wirtschaftlicher Situation in der Bundesrepublik veränderten sich die Ansprüche und Möglichkeiten in der Altenpflege, und in den 70er Jahren veränderte sich so die Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen: Das Alter galt nun stärker als ein Lebensabschnitt mit eigenem Sinn und eigener Erfüllung. Zu den Aufgaben der Altenpflegeinrichtungen gehört seitdem auch, hier die alten Menschen durch Anregungen und Aktivitäten zu begleiten. 

Unter diesen Vorzeichen wurden neu gebaut:

  • 1988 das Propst-Riewerts-Haus in Neumünster
  • 1994 das Altenpflegeheim in Wahlstedt, heute Paul-Gerhardt-Haus

Vorhandene Einrichtungen wurden und werden den veränderten Anforderungen entsprechend baulich verändert, erweitert und modernisiert.

Die psychiatrische Arbeit

Nachdem die Erziehungsarbeit in Rickling eingestellt wurde, verlagerte sich in den dreißiger Jahren der Schwerpunkt in den Ricklinger Einrichtungen hin zur psychiatrischen Versorgung.

Auf den Beginn dieser Arbeit hat der Nationalsozialismus dunkle Schatten geworfen: Von Juli 1933 - Oktober 1933 richteten die Nationalsozialisten das Konzentrationslager Kuhlen in der „Baracke Falkenried“ ein. Die Häftlinge wurden in dieser Zeit in der Landwirtschaft des Landesvereins eingesetzt.

1990 setzte der Vorstand des Landesvereins in Anerkennung der Mitschuld an dem Unrecht, das den Menschen im KZ Kuhlen geschah, zur Mahnung einen Gedenkstein an die Stelle der früheren Baracke Falkenried. 

In den Jahren von 1935 bis 1941 wuchs die Zahl der PatientInnen in den - damals so genannten - "Ricklinger Anstalten" von ca. 400 auf 950, wobei der überwiegende Teil aus Hamburg kam.Im Zusammenhang der Beschlagnahmung des Geländes der Ricklinger Anstalten, des Lindenhofes, als Ausweichkrankenhaus für Hamburg wurden Ende 1941 auf staatliche Weisung 172 Patientinnen nach Pfafferode (Thüringen) verlegt. Von ihnen haben gerade 10 Frauen das Kriegsende überlebt.

Damit das Unrecht, das diesen Frauen geschah, nicht vergessen wird, hat der Landesverein in der Ricklinger Kirche ein Gedenkbuch ausgelegt, in dem ihre Namen, ihre Herkunft vor der Zeit in Rickling, ihre Geburtsdaten, das Datum des Abtransportes nach Pfafferode und das Datum ihres Todes festgehalten sind. Ebenfalls dem Gedenken der Frauen gilt die in der Ricklinger Kirche installierte Tafel mit ihren Namen. Diese mahnt zugleich, nie zu vergessen, dass die Würde des Menschen, wie sie im christlichen Glauben begründet ist, voraussetzungs- und bedingungslos gilt. 

Bis 1950 dienten der Heidehof, Thetmarshof (früher Salem) und Falkenhorst der Unterbringung von psychisch kranken Menschen. 1951 erhielt der Landesverein auch den Lindenhof zurück. In den 50er Jahren hatten die Anstalten im wesentlichen mit den sogenannten „Bewahrungsfällen“ zu tun. In Rickling versuchte man, mit dem "Hauselternprinzip" und geeigneten Beschäftigungsmöglichkeiten für die PatientInnen den Verwahrcharakter einer Anstalt zu vermeiden

In den 70er Jahren erfolgte ein Umbruch in der psychiatrischen Arbeit. Das zeigte sich u.a. durch die verstärkte und verbesserte Ausbildung der MitarbeiterInnen und veränderte Konzepte in der Therapie. Der Übergang von der lange Jahre eher bewahrenden Psychiatrie zum Psychiatrischen Krankenhaus mit sozialpsychiatrischer Ausrichtung wurde vollzogen.

In diesem Zusammenhang ist auch die für die damalige Zeit sehr fortschrittliche Neubauplanung auf dem Lindenhof in Rickling zu sehen. Von 1975 bis 1985 wurden in fünf Bauabschnitten moderne Stationen errichtet: Geschaffen wurden Einzelhäuser mit 32 Plätzen je Station. Das dem zugrunde liegende Wohngruppenkonzept einer therapeutischen Gemeinschaft hat bis heute Gültigkeit. Dieses wurde auch bei Neubauten im Thetmarshof und Falkenhorst angewandt.

Zwischenzeitlich – nämlich im Jahr 1978 - wurden die bis dahin weitgehend selbstständigen Heime Lindenhof, Thetmarshof und Falkenhorst zu einem Psychiatrischen Krankenhaus zusammengefasst. Weitere Modernisierungen erfolgten auch in der diagnostischen Ausstattung. In den 90er Jahren konnten Therapieangebote erweitert und neue Behandlungsformen integriert werden.

Behandlungsangebote sind zum Beispiel:

  • umfangreiche Diagnostik
  • psychotherapeutische Gruppen- und Einzelgespräche
  • differenzierte medikamentöse Behandlungen
  • Ergo-, Musik- und Kunsttherapie
  • Entspannungsübungen, Krankengymnastik, Massagen, Körperschulung, Sport
  • Seelsorge, Angehörigengruppen, Hilfe bei sozialen Problemen

Multiprofessionelle Teams setzen die Behandlung um: In ihnen arbeiten Pflegekräfte, Ärzte, Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, für Neurologie und Innere Medizin, Psychologen, Sozialpädagogen, Ergotherapeuten, Kunst- und Musiktherapeuten, Bewegungstherapeuten und Motopäden.

Behandlung, Pflege, Rehabilitation, Wohnen, Freizeit, Arbeit und Wiedereingliederung: Im Sinne einer therapeutischen Behandlungskette für Menschen mit seelischen Erkrankungen hält der Landesverein ein differenziertes Angebot - stationär, ambulant, teilstationär - in vernetzter Form vor.

Die Suchthilfe

Nach dem zweiten Weltkrieg nahm der Landesverein die stationäre Suchthilfe wieder auf. Er erwarb 1965 Gebäude am Lanker See und baute sie zur Fachklinik Freudenholm aus. Schon bald wurden Anbauten und Neubauten notwendig, in den 70er Jahren erfolgte eine weitere Erweiterung durch neue Therapieräume. 1985 erfolgte die Erweiterung durch den Klinikteil Ruhleben am Plöner See. Beide Häuser wurden zur "Fachklinik Freudenholm-Ruhleben".

Die Einrichtung besteht aus der Klinischen Abteilung und der Rehabilitationsabteilung. In der Klinischen Abteilung wird die Qualifizierte Entzugsbehandlung für alkohol- und medikamentenabhängige Frauen und Männer angeboten. In der Rehabilitationsabteilung erfolgt die stationäre psychotherapeutische Entwöhnungsbehandlung. 

Entzugsbehandlung von legalen und illegalen Drogen und weitere differenzierte Angebote für Menschen mit Suchterkrankungen werden auch im Psychiatrischen Krankenhaus in Rickling vorgehalten. 

Die Suchthilfeeinrichtungen "ATS" des Landesvereins starteten 1987 mit der Suchtberatungsstelle in Bad Segeberg. Deren Hilfeanbote wurden so stark nachgefragt, dass in den Folgejahren weitere Sucht- und Drogenberatungsstellen in Kaltenkirchen, Norderstedt, Preetz, Quickborn, Tornesch-Uetersen und Burg auf Fehmarn eingerichtet wurden. Die Aufgaben der ATS sind vielfältig, dazu gehören: Beratung, Information, Prävention, ambulante (therapeutische) und teilstationäre Rehabilitation (Wohngemeinschaften), niedrigschwellige Kontaktangebote (z.B. mobile, aufsuchende Angebote).

 

Die Teilhabe

Nach verschiedenen Ansätzen in Rickling, kam es zu einem Neuanfang in der damaligen Behindertenhilfe. Mit der Aufgabe der Erziehungsarbeit in Aukrug wurde das Frauenheim Innien 1968 in ein "Internat mit beschützender Werkstatt für geistig behinderte Mädchen" umgewandelt. Im selben Jahr wurde das Eiderheim als "Internat mit beschützender Werkstatt für junge Männer eingerichtet. 

Die Werkstattarbeit sollte Menschen mit Behinderungen Arbeitsplätze bieten, Fähigkeiten fördern, Normalität und Integration sowie die Eingliederung in das Arbeitsleben ermöglichen. Daneben werden Hilfen im Bereich des Wohnens angeboten und umfassende Freizeitangebote gemacht. Dabei hat sich in den vergangenen 30 Jahren vieles verändert, vieles ist erreicht worden. Aus den "beschützenden Werkstätten" wurden "Werkstätten für behinderte Menschen". Insgesamt konnte das Arbeitsplatzangebot enorm erweitert werden, Werkstattgebäude wurden neu errichtet, andere modernisiert und erweitert. Aus "Internaten" wurden "Wohnstätten".

Mit dem Neubau von Wohnstätten, der Einrichtung von Außenwohngruppen und der ambulanten Betreuung in der eigenen Wohnung konnten die Wohnangebote erweitert und differenziert und so auf den individuellen Bedarf zugeschnitten werden. 

Heute widmen sich drei Einrichtungen des Landesvereins der Arbeit für Menschen mit Teilhabeeinschränkungen:

  • Erlenhof
  • Eiderheim
  • Segeberger Wohn- und Werkstätten mit Werkstätten in Wahlstedt, Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg

Heute

bietet der Landesverein in ambulanter, teilstationärer und stationärer Form differenzierte Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit psychischen Erkrankungen, für Menschen mit Teilhabeeinschränkungen, für Menschen mit Suchtgefährdung und -erkrankung und für Menschen, die - nicht nur im Alter - Pflege benötigen. 

Wenn Sie sich ausführlicher über die Geschichte des Landesvereins informieren wollen, können Sie bei unserer Öffentlichkeitsarbeit hierzu die Broschüre „125 Jahre Landesverein für Innere Mission“ anfordern.