Eröffnung des Neubaus der Pflegeberufeschule
Am 26. Januar 2023 hat der Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein nach knapp zweijähriger Bauzeit den Neubau der Pflegeberufeschule gemeinsam mit Gästen aus Politik und Bildung feierlich eröffnet.
Am Standort Rickling werden 150 Schüler*innen in der generalistischen Pflege und jährlich weitere 25 Krankenpflegehelfer*innen ausgebildet.
„In Zeiten des Pflegefachpersonenmangels ist es dem Landesverein ein gesellschaftliches Anliegen, die Ausbildung in diesem wichtigen Sektor weiterzuentwickeln und modern und attraktiv zu gestalten.
Bildung braucht Räume und hier haben wir besonders schöne Räume geschaffen“, erläutert Pastor und Diplom-Ökonom Matthias Dargel, Vorstand des Landesvereins, die Hintergründe des im Februar 2021 begonnenen Neubaus, der zugleich die Modernisierung der kompetenzorientierten Pflegeausbildung und deren hohen Stellenwert im Landesverein verdeutlicht.
Gesundheitsstaatssekretär Dr. Oliver Grundei (4. v.l.) sagte anlässlich der Neubau-Eröffnung: „Zu guten und nachhaltigen Strukturen in der Pflegeausbildung beizutragen, ist das Ziel der Landesregierung. Deshalb haben wir diesen Neubau mit 5,6 Millionen Euro gefördert und tragen damit etwas mehr als die Hälfte der Baukosten von rund 9,5 Millionen Euro. Wir sind überzeugt, dass dieser Neubau dazu beitragen wird, die Qualität der neuen Pflegeausbildung zu sichern.“
In der an die Eröffnung anschließenden Podiumsdiskussion unter dem Titel „Pflege – ein gesellschaftspolitischer Auftrag“ waren sich die Diskussionsteilnehmer*innen Dr. Grundei, Dr. h.c. Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung a. D., Sigrid Kapitzke, Schulleitung Pflegeberufeschule des Landesvereins und Maria von Glischinski, Geschäftsbereichsleitung Pflege im Landesverein, einig, dass eine qualifizierte und hochwertige Ausbildung ein entscheidender Schlüssel für gute Pflege ist. So machte Schulleiterin Sigrid Kapitzke deutlich: „Gute Bedingungen in der Ausbildung sind entscheidend, um hochmotivierte Menschen für die Pflegeberufe zu gewinnen und damit eine hohe Qualität in der Pflege sicherzustellen. Nur so können wir dem weiter steigenden Fachkräftebedarf im Gesundheits- und Sozialbereich erfolgreich begegnen.“
Atriumbau mit Skills-Lab
Der barrierefreie Neubau der Pflegeberufeschule ist von den Lübecker Architekten Philipe Roden und Rolf Kuhfeldt entworfen worden. Der dreigeschossige Atriumbau umfasst knapp 1.800 Quadratmeter Nutzfläche, eine Gesamtfläche von 2.900 Quadratmetern und ist über zwei Treppenhäuser sowie einen Fahrstuhl erschlossen.
Im Erdgeschoss befinden sich Gruppenarbeits- und Klassenräume, ein Skills-Lab, also ein Simulationslabor, in dem spezifische Fertigkeiten und Fähigkeiten praktisch vermittelt werden, sowie die Räumlichkeiten von Schulleitung und Verwaltung. Im ersten Obergeschoss sind weitere Klassenräume, Gruppenräume und das Lehrerzimmer untergebracht. Das Archiv der Schule ist im Untergeschoss eingerichtet. Dem gesamten Klinkerbau ist nach Süden ein eingeschossiger stufenförmig angelegter Hörsaal vorgelagert. Auch dieser ist barrierefrei gestaltet und bietet bis zu 130 Zuhörenden Platz.
Schulleiterin Sigrid Kapitzke freut sich, dass den Schüler*innen mit dem Neubau ein praxisnahes, modernes Ausbildungsumfeld ermöglicht wird. Sie betont: „Mit dem Skills-Lab und im intensiven Austausch mit den praktischen Trägern der Pflegeausbildung bieten wir unseren Lernenden größtmögliche Praxisnähe und schlagen eine Brücke zwischen der fachpraktischen Ausbildung und der praktischen Ausbildung am pflegebedürftigen Menschen.“
Bereits seit 2018 werden in der Pflegeberufeschule des Landesvereins – damals noch unter den Bedingungen eines Pilotprojekts – Pflegeschüler*innen generalistisch ausgebildet. Generalistisch bedeutet, dass Pflegeinhalte für Menschen aller Altersgruppen in allen Lebens- und Versorgungssituationen vermittelt werden. Seit 2020 ist diese Form der gemeinsamen Pflegeausbildung bundeseinheitlich geregelt.