Tagesklinik Kaltenkirchen feiert 30-jähriges Jubiläum

30 Jahre Unterstützung vor Ort für Menschen mit psychischen Erkrankungen

Im August 1994 eröffnete der Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein im Flottkamp 15 in Kaltenkirchen seine erste Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Damit wurde im Kreis Segeberg das Angebot einer teilstationären Behandlung für Patient*innen geschaffen, die eine vollstationäre Behandlung nicht oder nicht mehr benötigen, jedoch alltags- und umfeldnah weitere Unterstützung wünschen. So verbringen die Patient*innen die Nacht und die Wochenenden im gewohnten sozialen Umfeld, die Therapien und weiteren Unterstützungsangebote beschränken sich auf Vormittags- und Nachmittagsstunden. Die damals noch relativ neue Therapieform etablierte sich binnen kurzer Zeit und findet bis heute großen Zuspruch. Bald waren die 15 verfügbaren Behandlungsplätze zu wenig und wurden bis heute auf 36 erhöht. Auch darüber hinaus habe sich in der Tagesklinik Kaltenkirchen in den vergangenen 30 Jahren manches geändert, erklärt Chefarzt Clemens Heise, der die Klinik seit der Eröffnung leitet: „Wir haben heute im Vergleich zu 1994 ein wesentlich umfangreicheres Therapieangebot, insbesondere im Bereich Psychotherapie. Und wir haben sehr viel mehr Mitarbeitende. 1994 sind wir mit einer Belegschaft von sieben Personen gestartet, aktuell sind es knapp 30.“ Das Ziel und der Kern der Arbeit seien allerdings dieselben geblieben, so Heise: „Eine Stabilisierung der seelischen Gesundheit sowie die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit stehen nach wie vor im Mittelpunkt der Behandlung. Unsere Patient*innen sollen sich wohl bei uns fühlen. Das war 1994 so und das ist heute auch noch so.“

Ab 1996 wurde ergänzend die psychiatrische Institutsambulanz der Tagesklinik Kaltenkirchen systematisch auf- und ausgebaut. Unter der Leitung von Oberärztin Dr. Christa Heinzl werden aktuell rund 600 Menschen im Quartal ambulant behandelt. Nach dem Vorbild der erfolgreichen Tagesklinik am Standort Kaltenkirchen eröffnete der Landesverein dann im Laufe der Jahre weitere Tageskliniken für Psychiatrie und Psychotherapie mit ergänzenden Psychiatrischen Institutsambulanzen in Bad Segeberg und Norderstedt. In Verbindung mit dem Psychiatrischen Krankenhaus Rickling wurde damit ein umfassendes Netzwerk der psychiatrischen Versorgung im Kreis Segeberg und darüber hinaus geschaffen, welches bis heute in Schleswig-Holstein seinesgleichen sucht.

Pastor Diplom-Ökonom Matthias Dargel, Vorstandssprecher des Landesvereins für Innere Mission in Schleswig-Holstein, gratuliert zum Jubiläum und lobt die vernetzte Arbeit der Kolleg*innen vor Ort: „Ich finde es großartig, dass wir nun seit drei Jahrzehnten Menschen mit psychischen Erkrankungen auch außerhalb unseres Psychiatrischen Krankenhauses Rickling eine fundierte Behandlung durch professionelle Fachkräfte anbieten. Mit der Eröffnung des Hauses der Sozialen Beratung in unmittelbarer Nähe zur Tagesklinik konnten wir das Hilfsangebot für Menschen in Kaltenkirchen und Umgebung vor gut zehn Jahren noch weiter ausbauen und bieten so ein vielfältiges Netz an Behandlungs-, Beratungs- und Betreuungsangeboten für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Kaltenkirchen und der gesamten Region.“ Bürgermeister Stefan Bohlen zeigte sich vor Ort sehr angetan von der Qualität der Arbeit und dem vielfältigen Angebot der Einrichtung und betonte, dass er die langjährigen guten Beziehungen seiner Vorgänger zu Träger und Haus fortsetzen möchte.

Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Kaltenkirchen
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