Psychiatrisches Krankenhaus: Keine Einschränkung bei Versorgung durch strenges Sicherheitskonzept

(27.01.2021) Mehrere Corona-Ausbrüche in Kliniken sowie ein vermehrtes Auftreten von Corona-Mutationen sorgen auch in Norddeutschland für Diskussionen über die Sicherheit in Krankenhäusern. Die Lübecker Nachrichten haben bei den Kliniken im Kreis Segeberg nachgefragt und beschreiben, wie die Häuser vorgehen, um Corona-Ausbrüche zu verhindern.

Keine infizierten Mitarbeitenden

Im Hinblick auf mögliche Corona-Fälle im Psychiatrischen Krankenhaus kann der Landesverein Entwarnung geben: Aktuell gibt es im Psychiatrischen Krankenhaus in Rickling keine infizierten Mitarbeitenden und auch keine, die sich in Quarantäne befinden. Generell hat es seit Ausbruch der Corona-Pandemie unter den Mitarbeitenden des Krankenhauses nur einzelne Infektionen und nur mit starkem zeitlichen Abstand zueinander gegeben und die Infektionen wurden schnell erkannt, sodass auch umgehend entsprechende Maßnahmen ergriffen werden und eine Weitergabe des Virus ausgeschlossen werden konnte.

Keine Einschränkungen bei Versorgung

Der Betrieb des Psychiatrischen Krankenhauses kann derzeit normal weitergeführt werden, es gibt keine Einschränkungen. Es mussten in der Vergangenheit einzelne Mitarbeitende nach Kontakten mit infizierten Angehörigen oder Kollegen sicherheitshalber abgesondert werden. Sehr punktuell haben wir auf zwei Stationen zudem sogenannte quarantäneersetzende Maßnahmen durchgeführt, bei denen Mitarbeitende nach Kontakten unter strengen Auflagen mit Genehmigung durch das Gesundheitsamt auf Station eingesetzt werden konnten. 

Impfungen stehen noch bevor

Der Landesverein setzt auf ein umfassendes Sicherheitskonzept und regelmäßige Testungen: Alle Mitarbeitenden mit Patientenkontakt werden routinemäßig zweimal pro Woche getestet. Impfungen haben im Psychiatrischen Krankenhaus noch nicht stattgefunden, dafür aber in den Altenpflegeheimen des Landesvereins und in einzelnen Bereichen des Psychiatrischen Zentrums: "Wir hoffen, dass die Impfungen des Krankenhauspersonals bald erfolgen können", bekräftigt Dr. Nikolas Kahke, leitender Chefarzt des Psychiatrischen Krankenhauses.

Im Hinblick auf die aktuellen Sicherheitsvorkehrungen erklärt Dr. Kahlke: „Aus dem ersten Lockdown haben wir umfangreiche Erfahrungen mit der Bildung von Clustern gesammelt und halten die Bildung von kleinen Teams aufrecht. Zur Aufrechterhaltung des Versorgungsauftrages wurden diese Zuordnungen punktuell gelockert, wenn dafür andere Schutzmaßnahmen eingesetzt werden können. Zudem setzen wir verstärkt auf Telefon- und Videokonferenzen, um Ansammlungen von Personen im Arbeitsalltag zu vermeiden. Außerdem sensibilisieren wir unsere Mitarbeitenden, beispielsweise mit Hinweisschildern zur maximalen Personenzahl in den Räumlichkeiten.

Enge Abstimmung mit anderen Kliniken

Die Akteure im Landesverein beobachten die Ausbrüche in anderen Krankenhäusern und insbesondere die Auswirkungen der neuen Virusmutation sehr intensiv und mit Sorge. „Wir stehen seit Beginn der Pandemie regelmäßig mit den umliegenden Krankenhäusern im regelmäßigen persönlichen Austausch und helfen und beraten uns gegenseitig. Andere Einrichtungen haben unser Sicherheitskonzept übernommen und melden uns zurück, dass es sich in hohem Maße bewährt hat“, berichtet Dr. Kahlke und ergänzt: „Wir überprüfen und hinterfragen unser Sicherheitskonzept ständig, zumal die Entwicklung der Pandemie sehr dynamisch verläuft.“

Das Sicherheitskonzept in den Einrichtungen des Landesvereins war ohnehin streng und ging regelmäßig über das gesetzlich geforderte Maß hinaus, um die Mitarbeitenden und Patient*innen so gut wie möglich zu schützen. Das Hygienekonzept wird in Anbetracht der Virusmutation im Krankenhaus noch strenger umgesetzt als bisher, sodass derzeit nur externe Personen aus juristisch oder therapeutisch unbedingt erforderlichen Anlässen das Krankenhaus betreten dürfen. „Daneben geben wir uns sehr viel Mühe, beispielsweise mit überwiegend verpflichtenden Schnelltests und hochwertigen Schutzmaßmasken“, berichtet Dr. Nikolas Kahlke.